Podcast «Das kleine Glück schätzen»

Menschen, die eine nahestehende Person pflegen, leisten in der Schweiz Grosses: Sie verrichten jährlich 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit. Ohne das grosse Engagement betreuender Angehöriger könnten Familie und Gesellschaft nicht funktionieren. Deshalb stehen am 30. Oktober, dem Tag für pflegende und betreuende Angehörige, jene Menschen im Fokus, die dies ermöglichen.

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Podcast zum Tage der pflegenden und betreuenden Angehörigen

In den Augen von Bettina Ugolini, Leiterin Beratungsstelle «Leben im Alter» der Universität Zürich, sind betreuende und pflegende Angehörige «eine grosse Gruppe unserer Gesellschaft, die ich immer noch als sehr ungesehen empfinde». Mit dem Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen am 30. Oktober soll genau diese Gruppe ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Zu diesem Anlass produzierten Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich und die Zürcher Kantonalverbände der Non-Profit-Organisationen Entlastungsdienst Schweiz, Pro Senectute, Alzheimer Zürich, Schweizerisches Rotes Kreuz, Spitex Verband und Pro Infirmis 2021 und 2022 je einen Podcast mit dem Titel «Das kleine Glück schätzen».

Ernst und Rosmarie Zankl: Podcast 2022

Seit 36 Jahren sind Ernst und Rosmarie Zankl verheiratet und wohnen zusammen. Beim Gedanken daran, dass seine an Alzheimer erkrankte Frau in ein Pflegeheim umziehen könnte, kommen dem 78-Jährigen die Tränen. Seit der Diagnose vor drei Jahren betreut er sie zu Hause. «Solange ich es bewältigen kann, will ich das machen», sagt Zankl. Im neuen Podcast sind auch die besonderen Herausforderungen im Umgang mit einer an Alzheimer erkrankten, nahestehenden Person ein Thema. «Man muss sich emotional von dieser Person verabschieden», sagt Zankl. Es sei ein langwieriger Trauerprozess, auf den niemand vorbereitet ist, so Ugolini: «Wir sind geübt darin, um jemanden zu trauern, der verstorben ist, aber nicht um jemanden, der uns gleichzeitig noch gegenüber sitzt.»

Hören Sie das Gespräch mit Bettina Ugolini, Ernst Zankl und Daniela Lager:

Sara Satir: Podcast 2021

«Die Liebe hat mich an meine Grenzen gebracht», erzählt Sara Satir im Podcast über ihre eigene Erfahrung. Irgendwie geht es schon, denken viele, aber nicht selten leisten betreuende Angehörige Einsätze, mit denen sie bis an ihre Belastungsgrenze gehen. Denn oft beginnt Unterstützung mit kleinen Dienstleistungen die immer mehr werden. Der Moment wo man spürt, dass es zu viel wird, kommt häufig viel zu spät. Aber Hilfe anzunehmen fällt zuweilen schwer. Dennoch brauchen auch pflegende und betreuende Angehörige einen «gesunden Egoismus», um ihren grosses Engagement leisten zu können.

Hören Sie das Gespräch mit Bettina Ugolini, Sara Satir und Daniela Lager:

Publikationen

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